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Vorwort

Nicht jeder ist zum Saxophonspielen geboren.

Überraschung Nr.1: Zunächst sollte man sich erst mal ein Saxophon kaufen.

Überraschung Nr.2: Nach dem Kauf muss man erfolgreich ermitteln, in welches Ende des Instruments reingeblasen wird.

Überraschung Nr.3: Für etwaige vorhandene Haustiere empfiehlt sich der Kauf passender Gehörschutzartikel.

Überraschung Nr.4: Nach den ersten Wochen intensiven Übens benötigt der ein oder andere evtl. eine Ersatzfamilie...

 

Das Saxophon ist ein absolut bemerkenswertes Instrument - ausgenommen Du spielst es nicht selbst, wohnst aber mit jemandem zusammen, der es gerade zu spielen lernt, denn in diesem Fall kann es einem einigermaßen auf die Nerven gehen. Es ist laut, ausdrucksvoll, laut, vielseitig, laut, bewegend, laut, unverkennbar und außerdem noch laut. Manche sagen, es sei das Horn der Götter - sofern die Götter wissen, was gut für sie ist. Es gibt Saxophone in beinahe allen Tonlagen, und die tiefsten davon stehen im Verdacht, Hühner oder ähnliche Kleintiere umbringen zu können, wenn man in deren Nähe darauf spielt - eine Behauptung, die zu überprüfen mir bislang zum Glück erspart geblieben ist.

Das Saxophon ist auch insoweit einzigartig, dass es das einzige weit verbreitete Instrument ist, dass nach einer einzelnen Person benannt wurde. Der Applaus dürfte verhalten ausfallen, wenn Du erraten hast, dass sein Erfinder "Sax" hiess. Hut ab, wenn Du "Adolphe Sax" sagen wolltest. Dank der Vielfalt verfügbarer Saxophongrößen und -ausstattungen findet man es in den verschiedensten Musikrichtungen wie Jazz, Soul, Rock, Fahrstuhlmusik und - kaum zu glauben - klassische Werke. Es gibt Interpreten, die sogar mittelalterliche Musik auf dem Saxophon umsetzen, und wenn "Rap Musik" nicht ein Widerspruch in sich wäre, würde das Saxophon wahrscheinlich auch dazu hervorragend passen.

 

Country und Western Musik findet man in aller Regel nicht mit Saxophonbegleitung, da es sich als schwierig erwiesen hat, in das Mundstück zu blasen und gleichzeitig Kautabak auszuspucken.

Im Gegensatz zu Gitarren, auf denen früher oder später beinahe jeder mal seine ersten musikalischen Gehversuche unternommen haben dürfte, findet man Saxophone im Durchschnittshaushalt wohl eher selten - es sei denn, jemand hat freiwillig oder gar absichtlich eins dort installiert. Nicht unbedingt billig, eine latente Streitquelle und definitiv nichts für Zartbesaitete, ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Und es ist absolut notwendig, sich über die zu erwartenden Probleme klar zu sein, bevor man eins kauft.

Ich versuche in diesem Artikel eine Einführung zum Thema Saxophon zu geben - mit dem Ziel, auf Basis gesammelter Informationen und eigener Erfahrungen genug Information zu geben, dass Du Dir ein Saxophon kaufen kannst (sofern Du das danach noch willst) und erfolgreich erste Schritte darauf absolvierst. Ich kann und will kein Universalrezept liefern, und Deine persönliche Wahl an Lernmethode und/oder Saxophonlehrer kann ich auch nicht ersetzen. Wenn Du nach der Lektüre dieses Artikels ein Saxophon kaufst und darauf spielst, würde ich mich freuen, von Dir zu hören.

Du solltest nach den folgenden Abschnitten ein spielbares Saxophon von einer originellen Nachttischlampe unterscheiden können, wissen, welches Zubehör Du für den Start benötigst, und genügend Informationen haben, um einen kompetenten Verkäufer im Musikalienladen erkennen zu können, wenn Du mit ihm sprichst - bzw. rechtzeitig zu merken, dass jemand ohne Ahnung Dir gerade einen Ladenhüter andreht (und dann hoffentlich schnell den Laden zu wechseln).

Wie der oben erwähnte Vorbild-Artikel ist auch mein Artikel an Saxophon-Spätstarter gerichtet, also im weitesten Sinne Erwachsene, die wissen (sollten!), was sie tun. Kinder an das Saxophonspiel heranzuführen ist ungleich komplizierter und bedarf einiger Erwägungen, über die ich mir in Kürze Gedanken machen muss, weil meine beiden schon fragen, wann ich sie endlich an meine Instrumente heranlasse...

Ein wichtiger Hinweis noch in eigener Sache: Dieser Artikel versteht sich als Informationssammlung, bestenfalls aber als unverbindliche Beratung. Was immer Ihr mit dem gewonnenen Wissen macht, liegt in Eurer eigenen Verantwortung. Ich verspreche nichts, ich verlange nichts für diese Informationen, aber ich hafte auch nicht für das, was Ihr daraus macht. Da wir uns im Internet befinden, muss das leider an dieser Stelle gesagt werden, sonst rennen mir am Ende des Tages die Anwälte die Bude ein.

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©2005 Gereon Stein - Verwendung auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors

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